Foto: Wohnhausbauten Steigertahlstraße 1, 1929
aus: Neues Bauen in Hannover, S. 12
Das Foto stammt aus dem Band Neues Bauen in Hannover, der 1929 im Verlag des Verkehrs-Vereins Hannover e.V. erschien. Die Bildunterschrift lautet: Wohnhausbauten der Siedlungsgenossenschaft „Gartenheim“ an der Steigertalstraße. Arch. Schick. Foto Fuchs & Thöneböhn
Zu sehen ist der Wohnblock Steigertahlstraße 1-5 / Ecke Limmerstraße. Nach dem Ersten Weltkrieg gab es vielerorts Initiativen zahlreicher Wohnungsbaugenossenschaften, Siedlungen für Kriegsteilnehmer zu schaffen („Krieger-Heimstätten“). Diese bestanden in der Regel aus eingeschossigen Einfamilien- oder Doppelhäusern. Ab Mitte der 1920er Jahre ging man zum Bau mehrgeschossiger Wohnblocks über. Die viergeschossige Anlage Steigertahlstraße in Linden-Nord wurde im Auftrag der Gemeinnützigen Siedlungsgenossenschaft „Gartenheim“ von 1925-27 gebaut.
Auf der linken Seite des Bildes sieht man, dass zur Limmerstraße hin Geschäfte untergebracht waren. Eines davon war das Lebensmittelgeschäft von Karl Schlette (bis 1966 im Adressbuch zu finden), der auch in der Steigertahlstraße 1 wohnte. (HB/WE)
Anmerkung zur Schreibweise:
Anzutreffen sind drei unterschiedliche Schreibweisen der Steigertahlstraße.
Helmut Zimmermann (Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover, Hannover 1992, S. 234) schreibt sie in der heute gültigen Schreibweise mit einem „h“ nach dem „a“. Er verweist auf den Namensgeber Johann Georg Steigertahl, der 1730 in Linden eine Erdölquelle entdeckt hat. Dieser Mann, der auch im Dienste des Hofes in Hannover als Leibarzt von Georg I. tätig war, schreibt sich allerdings mit einem „h“ nach dem „t“ - Steigerthal -, was auch auf seine gesamte Verwandtschaft zutrifft.
Die Frage nach der richtigen Platzierung des „h“ wurde 1929 elegant umschifft, indem man das „h“ einfach ganz ignorierte. (WE)
Ort: Steigertahlstraße ; Limmerstraße Personen: Schlette, Karl, Kaufmann