Buch: Jobst Sackmann Predigten, 1827
Nebst einer Biographie desselben
Jobst Sackmann´s, weiland Pastors zu Limmer bey Hannover, P r e d i g t e n. Jetzt zum ersten Male in einer Sammlung vereinigt. Nebst einer Biographie desselben. Celle, G.E.F. Schulzesche Buchhandlung. 1827.
Der wohl berühmteste Pastor Norddeutschlands, Jocobus Sackmann (1643 – 1718), wirkte über dreißig Jahre im damaligen Dorf Limmer bei Hannover [1]. Sackmann war schon zu Lebzeiten außerordentlich populär. In der Lebensbeschreibung heißt es auf S. VI: „Zuweilen konnte er auch bei Bestrafung einiger Laster und Thorheiten einen satirischen Einfall nicht zurückhalten. Dies mochte die Veranlassung geben, daß im Sommer viele Einwohner aus Hannover einen Spaziergang nach Limmer machten, um Sackmann zum Zeitvertreib zu hören; nicht selten fuhren auch vornehme Damen zu seiner Predigt, welche denn gewöhnlich, so gut als jene, ihre Lection bekamen.“
Nach Sackmanns Tode kursierten zuerst einzelne Predigten als Abschriften in Hofkreisen. Später wurden sie in Wochenblättern für gebildete Kreise verbreitet. Und seine in einer Mischung aus Hoch- und Plattdeutsch gehaltenen Predigten erschienen seit 1827 – also über 100 Jahre nach seinem Tod – in immer neuen Ausgaben und Auflagen in Buchform, mal als Die höchst ergötzlichen Predigten des Jobst Sackmann, mal als Unziemliche hoch- und niederdeutsche Predigten des Jacobus Sackmann. Inwieweit alle Predigten wirklich von Sackmann stammen, ist nicht eindeutig geklärt [2]. Es liegen zahlreiche kritische Anmerkungen vor, die bei einzelnen Predigten Zweifel an der Autorenschaft des Pastors aus Limmer anmelden.
Eine große Hilfe zum Verständnis der Texte bietet die Schrift von Richard Brill Jacobus Sackmann. Sein Leben und sein Werk [3].
Die vorliegende Ausgabe aus dem Jahre 1827 wurde dem Digitalen Stadtteilarchiv Linden-Limmer von Stefan Bremer aus der Kirchstraße als PDF-Datei zur Veröffentlichung zugeschickt. Es scheint sich um die Erstauflage zu handeln, da hier keine Angabe zur Auflage zu finden ist, was bei weiteren Auflagen aber der Fall war (Zweyte Auflage … vgl. Brill, S. 11). Eingeleitet wird der Band durch Anmerkungen zum Leben und Wirken des Jobst Sackmann (III-XII), danach folgen auf fast 60 Seiten Sackmann´s gesammelte Predigten.
I. Fragment einer Trauungsrede über Sirach 32. V. 15. (S. 15)
II. Eine Leichen-Predigt für Michel Wichmann, Küster und Schulmeister in Limmer (S. 19)
III. Eine Leichen-Predigt für Hinrich Nottelmann, Kirchenvater von Jobst Sackmann (S. 46)
IV. Auszug aus einer Predigt am zehnten Sonntag nach Trinitatis (S. 61)
V. Leichen-Sermon für den Schulmeister Michael Morin (S. 73) mit Hinweis auf falsches Datum 1735, als Sackmann gar nicht mehr lebte.
(WE)
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[1] Zum Leben und Wirken des Jacobus Sackmann finden sich bei Helmut Zimmermann viele interessante Informationen - Helmut Zimmermann: Jacobus Sackmann. Porträt eines Calenberger Predigers. Hannover: Harenberg 1984.
[2] Auf S. 73 findet sich folgende gedruckte Fußnote: „Diese Predigt scheint unächt zu seyn, denn Sackmann starb schon 1718. Vielleicht ist aber ein Druckfehler im Datum, so daß 1735, es 1715 heißen muß.“
[3] Richard Brill: Jacobus Sackmann. Sein Leben und sein Werk, Wachholtz Verlag, Neumünster 1955
Ort: Nikolaikirche Personen: Sackmann, Jacobus