Schulheft 6, Diktate Klasse 3 a der Bürgerschule 47, Schuljahr 1948/ 49

Das Diktatheft aus der 3. Klasse umfasst 11 Diktate, die in der Zeit vom 14.4.1948 bis zum 29.7.1948 geschrieben wurden.
In auffällig vielen Diktattexten sollen Verhaltensregeln vermittelt werden. Beispiel:
„Im Schulhause
Wenn ich des Morgens in die Schule komme, gehe ich leise in die Klasse. Im Treppenhaus gehen wir auf der rechten Seite. Die Mütze nehmen wir in die Hand. Das Sprechen und Schreien auf den Fluren ist verboten. Ich grüße jeden Lehrer, den ich im Hause sehen.“

Man erfährt, dass es in der Schule auch ein Kino gab:
„Wir haben in unserer Schule auch ein Kino. Es ist eine große Klasse mit vielen Bänken. Am Sonnabend haben wir dort den Film vom Maikäfer gesehen. Wir gehen gern ins Kino. Wenn es dunkel wird, sind wir Jungen ganz leise.“

Am 25.6.48, fünf Tage nach der Währungsreform, wurde folgendes Diktat geschrieben:
„Neues Geld.
Am Sonntag haben wir neues Geld bekommen. Mein Vater hat es von der Schule geholt und im Hause verteilt. Jeder hat 40 Deutsche Mark erhalten. Ich habe mir die sechs Sorten Scheine genau angesehen. Sie sind alle sehr bunt. Nun hat das Geld wieder einen Wert, und Mutti kann viel dafür kaufen.“

Im letzten Diktat vom 29.7.1948 wird über einen Klassenausflug zum Brüningstein berichtet.

(DK)