Buchauszug: Die Sozialistische Jugend, 1908 – 1933

aus: Geschichte des Ortsvereins Hannover der SPD 1865-1933

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Die Sozialistische Jugend  Auszug aus

Feldmann, Friedrich: Geschichte des Ortsvereins Hannover der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands vom Gründerjahr 1864 bis1933, Verlag Buchdruckwerkstätten, Hannover 1952, S. 104-111

Die Gründung der Sozialistischen Jugend in Hannover geht nach Feldmann auf das Jahr 1908 zurück. 1918 wurde nach Ende des Krieges in Linden der Verein Arbeiterjugend Hannover-Linden gegründet. Ende November 1918 wurde ein großer Umzug organisiert. Von der Lindener Ohe ging es zum Lindener Markplatz mit einer Kundgebung vor dem Rathaus. Nach dem gemeinsamen Gesang des Liedes von der Jungen Garde (1) wurde dann auf den Lindener Berg marschiert zum Jugendheim. Im Festsaal spielte die Mandolinengruppe „Wie lieblich schallt´s“ und „Freiheit, die ich meine“. Es gab Vorträge und Diskussionen. Als zentrale Forderung wurde die Mitbenutzung des Jugendheims auf dem Lindener Berge aufgestellt.

Es wird noch von einer weiteren Veranstaltung in den Kammerlichtspielen in der  Goethestraße berichtet. Interessant ist die Begründung für die Abgrenzung von der spartarkistisch-kommunistischen Jugend: „Wir lehnen eine Politisierung der Jugend zum politischen Handeln ab, aus Gründen einer guten Erziehung.“
(WE)

Übersicht der weiteren Ausschnitte:

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(1) Auf S. 106 wird die letzte Strophe des Liedes von der Jungen Garde zitiert:
„… und nach einigen Ansprachen, einem Hoch auf die Arbeiter-Jugend-Bewegung, in das die jugendlichen Teilnehmer begeistert einstimmten, und dem gemeinschaftlichen Gesang des Liedes der Arbeiter-Jugend:
   Wir reichen euch die Hände,
   Genossen, all zum Bund;
   Des Kampfes sei kein Ende,
   Eh' nicht in weiter Rund`
   Der Arbeit freies Volk gesiegt
   Und jeder Feind am Boden liegt.
   Vorwärts, du junge Garde!
ging der Zug weiter zum Lindener Berg.“

Der zitierte Liedtext ist die vierte und letzte Strophe des kommunistischen Jugendliedes „Dem Morgenrot entgegen, ihr Kampfgenossen all“, das 1907 als Lied der Jugend von dem sozialdemokratischen Lehrer Heinrich Eildermann aus Bremen getextet wurde. Auf die Melodie des Andreas-Hofer-Liedes (Zu Mantua in Banden) wurde es in den 1920er Jahren zur Hymne der kommunistischen und sozialistischen Jugend.

Beachtenswert ist, dass Feldmann bei seinem Liedzitat zwei Wörter (immerhin das Proletariat !) am Ende unter den Tisch fallen lässt. Im Original heißt es: „Vorwärts du junge Garde des Proletariats!“

Urheber: Feldmann, Friedrich
Sammlung: Engel / Franke
Zeitliche Einordnung: 1908 - 1933
Ort: