Adressbuchauszug: Butterhandlung „Masta“, 1928
Butter wurde bis weit ins 20. Jahrhundert an Marktständen und in speziellen Buttergeschäften offen verkauft, d.h. nicht in festen Größen industriell abgepackt. Bereits seit dem Mittelalter war der Butterhandel ein einträgliches Geschäft. Mit der Dampfmaschine wurde auch die Lebensmittelproduktion revolutioniert. Das gilt keineswegs nur für den Einsatz von mobilen Dampfmaschinen (Lokomobile) bei der Feldarbeit und beim Dreschen, oder für das Mahlen des Getreides mittels dampfbetriebener Mühlen. Auch in der Endphase des Kreislaufs bei der Herstellung von Brot waren Dampfbäckereien erheblich im Vorteil. Gleiches lässt sich für alle Phasen der Butterproduktion feststellen. Von der Molkerei bis hin zum Abrahmen wurden alle Arbeitsprozesse durch den Einsatz der Dampfkraft ebenfalls revolutioniert.
Wie der Auszug aus dem Adressbuch von 1928 belegt, gab es in den 20er-Jahren in Hannover 13 Butter-Großhandelsfirmen und 68 Butter-Einzelhandelsgeschäfte. Zählt man die Butter- und Käsehandlungen mit Groß- und Einzelhandelsgeschäften dazu, dann kommt man für Hannover auf ca. 100 Geschäfte. Es gab sogar mit 19 Filialen eine „Butter-Kette“, die Firma Masta am Engelbosteler Damm 36. Allein in Linden gab es fünf Masta-Butterhandlungen:
Deisterstraße 43, Egestorffstraße 3, Göttinger Straße 56, Limmerstraße 54 und Spinnereistraße 5.
Ein Foto des Geschäftes in der Egestorffstraße 3 aus dem Jahre 1931 befindet sich in der Sammlung Wessel.
(WE)
Ort: Deisterstraße 43; Egestorffstraße 3; Göttinger Straße 56; Limmerstraße 54; Spinnereistraße 5