Broschüre: Geschichte der Mietergruppe Linden-Nord, 2017
Multikulturelle Arbeit einer 1977 gegründeten Gemeinschaft gegen Wohnungsspekulation
Werkswohnungen der ÜSTRA in der Bennostraße 11, 13, 16 und 17 werden im Jahre 1971 an einen Frankfurter Spekulanten und weitere Häuser in der Comeniusstraße 8 sowie Bethlehemstraße 10 und 20 an seinen hannoverschen Hausverwalter verkauft. Ohne Moderniserung werden die Mieten nahezu verdoppelt und nach Modernisierung erneut verdoppelt. Die Welle der Empörung bei den Betroffenen und im Stadtteil führt zur Gründung der Mietergruppe Linden-Nord. Zu der Gruppe stoßen engagierte Architektur-Studenten aus Linden hinzu. Der SPD-Ortsverein Linden-Limmer unterstützt personell und politisch. Die Mieterversammlungen finden in der Stärkestraße 10, den Räumen der städtischen Gemeinwesenarbeiter, statt und werden von ihnen begleitet.
Die Broschüre beschreibt die Geschichte dieser Auseinandersetzung. Besonders beeindruckend ist die starke Solidarität zwischen den verschiedenen Nationalitäten. Die Erfahrungen der Beteiligten werden mit zahlreichen persönlichen Statements dokumentiert. Zusätzlich werden zwei spanische und ein türkisches Mietergruppenmitglied zu ihrer persönlichen Einwanderung nach Linden interviewt. Aus der Rückschau werden die die persönliche Integration hemmenden und fördernden Erfahrungen in Deutschland und speziell in Linden exemplarisch ausgeleuchtet.
Die 2017 vom Netzwerk Archive Linden-Limmer e.V. herausgegebene Broschüre von Anne Barkhoff ist damit insgesamt ein wichtiger Beitrag zur bisher ungeschriebenen Geschichte der Migration in Linden. (EB)
Ort: Stärkestraße 10; Bennostraße 16; Comeniusstraße 8; Bethlehemstraße 10; Bennostraße 11; Bethlehemstraße 20; Bennostraße 17; Bennostraße 13Personen: Kriese, Emmi; Kämper, Jutta Gemeinwesenarbeiterin; Barkhoff, Ernst; Uetzmann, Dieter; Nord, Gerd; Warnken, Alke; de la Hera-Murcia, Raffael; Deckmann, Werner Rechtsanwalt; Barkhoff, Anne Gemeinwesenarbeiterin; Bicakci-Post, Meliha Dolmetscherin; Runge, Gerd