Filmcover: Freitag war Lohntütenball, 1992

Kneipenkultur in Hannover-Linden

Im hannoverschen Arbeiterstadtteil Linden hatte fast jede Straße ihre eigene Kneipe. Jeder Lindener ging in „seine" Stammkneipe. Dies war vor über hundert Jahren bereits so und ist es heute immer noch. Welche Bedeutung hatte die Kneipe, als das Fernsehen noch nicht die Welt in die Wohnstuben holte?

Gaststätte mit ihren Sälen und Clubzimmern sind immer auch Orte kultureller Äußerungen und der Pflege von Traditionen gewesen. Sie waren und sind elementarer Bestandteil von Alltagskultur.

Durch Veränderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse wandeln sich auch Aussehen und Angebote der Lokale. So entstehen „Szenenkneipen" vor allem für die große Zahl von Studenten, die billiger Wohnraum und Attraktivität des Stadtteils anlockt. Für die vielen ausländischen Bewohner Lindens sind die Kneipen Orte, in denen sie die eigenen Sprache und Kultur pflegen können. Die Kneipe als Zweitheimat?

Der Film beleuchtet die historischen Wurzeln, zeigt viele Gaststätten von außen und innen und lässt einige Kneipenwirte aus Hannnover-Linden ausführlich zu Wort kommen. (BW)

 

Film von Henning Kunze und Bernd Wolter

Jahr: 1992

Länge: 43 Minuten

Urheber: Kunze, Henning; Wolter, Bernd
Lizenz: CC-BY
Sammlung: Medienwerkstatt Linden
Zeitliche Einordnung: 1992
Personen: Grube, Rainer-Jörg