Filmcover: Harri Weigelt, 2017
95-jähriger Lindener Butjer berichtet über sein Leben
Harri Weigelt (geb. 1922) aufgewachsen im Arbeiterviertel Linden-Nord, ist einer der ältesten und letzten Zeitzeugen des Arbeiter-Lebens in Linden. Das macht sein auch im Alter 95 Jahren noch vorhandenes Erinnerungsvermögen so wertvoll. Harri verbrachte Kindheit und Jugend vor allem in der Kochstraße, auf der Straße und schon früh beim Rugby (sprich: Röpki). Und dies natürlich in einem Arbeiter-Sportverein. Er erlebete die Auseinandersetzung der sozialdemokratischen (Kochstraße) und der kommunistischen Arbeiterfamilien (Fannystraße)..., nicht gemeinsam gegen die Nationalsozialisten, sondern untereinander. Seinen Beruf als Dreher erlernte er in einem Betrieb auf dem Gelände der ehemaligen Mittelland-Gummiwerke (Stärke- /Walter-Ballhause-Straße). Als 17-jähriger ging er zur Reichswehr, um den Staatenslosen-Status der Familie zu überwinden. Nach dem Krieg – ohne Kampfeinsatz – war er Teil der vielleicht besten Rugby-Mannschaft aller Zeiten von Victoria Linden, die 1953 mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet wurde.
Für seine langjährige Jugendarbeit in diesem Verein und ebenfalls langjährige Tätigkeit im Betriebsrat von Westinghouse (heute: WABCO), vor allem im Bereich Arbeitssicherheit, wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. Zu wünschen sind Harri Weigelt noch viele Erinnerungen und Gespräche über sein Arbeiterleben in Linden. (MW)
Film von: Manfred Wassmann und Bernd Wolter (MedienWerkstatt Linden)
Jahr: 2017
Länge: 30 Minuten
Ort: Fannystraße ; Kochstraße Personen: Weigelt, Harri