Zeitungsartikel: Den Gaslaternen wird jetzt der Hahn zugedreht, 27.5.1983
Lampentausch in der Beethovenstraße

Im Zeitalter der Industrialisierung waren Gaslaternen etwas Besonderes. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Straßen in England mit Gaslaternen schwach erleuchtet, was als Sensation gefeiert wurde. Hannover rühmt sich, 1826/27 als erste Stadt auf dem europäischen Kontinent eine Gasanstalt gebaut zu haben. Diese befand sich auf dem Glocksee-Gelände an der Ihme, gegenüber dem heutigen Ihmezentrum. Da die Glocksee derzeit noch (bis 1829) zu Linden gehörte, befand sich also die erste kontinental-europäische Gasanstalt genau genommen in Linden.
Wann die ersten Gaslaternen in Linden und Hannover genau aufgestellt worden sind, ist schwer zu ermitteln. In dem Zeitungsartikel aus dem Jahr 1983 wird davon gesprochen, dass die Gaslaternen nun nach 157 Jahren abmontiert werden. Das würde bedeuteten, dass die ersten Gaslaternen bereits 1826 gestanden haben müssen.
Dass die Gaslaternen sang- und klanglos zu Beginn der 1980er-Jahre aus dem Straßenbild verschwunden sind, wundert nicht. Vereinzelte Proteste kamen fast ausschließlich von den Anwohnern der letzten mit Gas beleuchteten Straßen in Linden, insbesondere aus der Otten-, Nedderfeld- und Beethovenstraße. Der Rest der Welt hat davon kaum etwas mitbekommen.
Es gibt vermutlich wenig Fotos, auf denen eine alte Gaslaterne und eine neue Elektroleuchte einträchtig nebeneinander zu sehen sind.
Und ein weiterer Aspekt wird an dem Foto deutlich. 1983 gab es in der Beethovenstraße noch viele freie Parkplätze. Das kleine Auto unter der neuen Leuchte ist übrigens meins, ich konnte damals fast immer direkt vor dem Eingang meiner Arbeitsstelle parken.
(WE)
Am 19.9.2025 gab es in der HAZ ein AnzeigenSpezial zu 200 Jahre enercity mit einem kleinen Foto vom Abbau der letzten Gaslaterne in der Nedderfeldstraße (1983).
Ort: Beethovenstraße ; Nedderfeldstraße ; Ottenstraße Personen: Lübbers, Jürgen






