Anzeige: Pianofabrik Weber, Marktplatz 8, 1930

aus dem Adressbuch 1930

Der Pianoforte-Fabrikant Adolf Weber weist in einer gut platzierten halbseitigen Anzeige im Hannover-Adressbuch von 1930 auf seine Piano-Fabrik Hannover-Linden, Marktplatz 8 hin. Vermutlich befand sich am Lindener Markt aber nur ein Klaviergeschäft, es ist nicht anzunehmen, dass an dem Standort auch Klaviere gefertigt wurden. In den 1920er Jahren wird die Pianoforte-Fabrik Adolf Weber unter der Adresse Nieschlagstraße 23 aufgeführt.

Über die Produktion von Klavieren in Linden und den Fabrikanten Adolf Weber ist wenig bekannt. Dass es von ihm eine verwandtschaftliche Beziehung zu dem Klavierbauer Albert Weber gibt, der als Auswanderer Mitte des 19. Jahrhunderts in New York den Grundstein für ein bedeutendes Piano-Unternehmen legte, ist sehr unwahrscheinlich. Ebenso zweifelhaft ist, ob in der Nieschlagstraße wirklich vollständig neue Klaviere und Flügel gebaut wurden, oder ob es sich nur um eine „bessere“ Werkstatt gehandelt hat. Zwar wird in der Annonce im Adressbuch auf „eigene Konstruktion“ hingewiesen, das kann sich aber auch auf Fertigung in Teilbereichen, Reparaturen oder Umbauten beziehen.

Anscheinend hat sich das Geschäft am Marktplatz 8 nicht lange gehalten. Im Adressbuch 1933 findet man nur noch den folgenden kleinen Hinweis im Branchen-Verzeichnis unter „Pianoforte“: Adolf Weber Pianofabrik, Bethlehemstr. 14, Nieschlagstr. 23.

Unbekannt ist, ob ein Teil der Firma in die Bethlehemstr. 14 verlagert wurde. Es handelt sich um die Wohnadresse des Inhabers der Piano-Fabrik. Seit dem 10.7.1918 war Adolf Weber unter der Nummer 1809 als Eigentümer des Hauses Bethlehemstr. 14 im Lindener Grundbuch eingetragen.

(WE)

Urheber: Weber, Adolf
Sammlung: Engel / Franke
Zeitliche Einordnung: 1930
Ort: Martplatz 8 ; Nieschlagstraße 23 ; Bethlehemstraße 14
Personen: Weber, Adolf