Die Karte aus dem Jahre 1904 zeigt das Restaurant von Georg Hengstmann an der Limmerstraße 50, Ecke Leinaustraße. Links sieht man das gesamte Eckhaus. In der unteren Etage ist das Restaurant untergebracht, darüber befinden sich drei Etagen und ein Dachgeschoss mit Wohnungen.

Vor dem Haus ist eine Personenkutsche zu sehen, die mit hohem Tempo durch die Limmerstraße fährt, was durch trabenden Pferde dargestellt ist. Die flanierenden Menschen sind alle gut bürgerlich gekleidet, die Frauen in Kostümen und mit großen Hüten und Schirmen. Das trifft auch auf die Menschen auf den beiden anderen Abbildungen zu. In der Mitte sieht man im großen Saal eine noble Gesellschaft an einer U-förmigen Tafel, vor der Bühne im Hintergrund stehen vier große Kübel mit Pflanzen. Der Saal diente auch als Tanzsaal und war in Linden unter dem Namen Tanzsaal Sander bekannt. 1908 wurden in diesem Raum von einer jungen Frau, der 28-jährigen Wilhelmine Kaufmann, die ersten Filme gezeigt. Das war die Geburtsstunde des noch heute existierenden Apollo-Kinos. Auf der rechten Abbildung ist zu erkennen, dass zu Hengstmanns Restaurant auch eine anscheinend gut florierende Außengastronomie gehörte.

Das Haus Limmerstraße 50 wurde (laut AdrB von 1915) am 24.1.1913 vom Brennereibesitzer Heinrich Eppers aus der Wunstorfer Straße 135 übernommen.
(JW/WE)