Buchauszug: IHK – Handels- und Industriemuseum, 1925

aus dem Handbuch 1925

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Handbuch 1925 der Industrie- und Handelskammer zu Hannover, S. 131-133,
Handels- und Industriemuseum

1906 wurde auf Betreiben von August Werner sen. von der Lindener Bettfedernfabrik Werner & Ehlers das Handels- und Industriemuseum eröffnet. Der Geheime Kommerzienrat Werner, von 1900 bis 1913 Präsident der Handelskammer zu Hannover, nutzte seine Kontakte, um einflussreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft für sein Vorhaben zu mobilisieren.

Das Museum sollte – wie es auf S. 132 des Handbuchs steht – vor allem pädagogischen Zwecken bei der Ausbildung des Nachwuchses dienen. „Außerdem ist es dem Museum gelungen, eine große Anzahl kolonialer Erzeugnisse zu erwerben, sodaß der Jugend die Abhängigkeit Deutschlands vom ausländischen Rohstoffmarkte klar vor Augen geführt werden kann.“
Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffen und koloniale Vergangenheit sind 2022 hoch aktuelle Themen.

Die Exponate des Handels- und Industriemuseums wurden im Oktober 1943 durch Bombenangriffe vernichtet. Heute weiß kaum noch jemand, dass es in Hannover einmal ein Handels- und Industriemuseum gegeben hat. Alle Versuche, ein eigenständiges Museum für Industrie und Gewerbe in der Region Hannover zu errichten, sind nach dem Zweiten Weltkrieg gescheitert. Von der industriegeschichtlichen Bedeutung wäre Linden-Limmer ein besonders prädestinierter Standort. Vielleicht schließt sich der Kreis zu Werner & Ehlers, wenn das seit 2016 wieder zugängliche Kesselhaus der Bettfedernfabrik in einen Museumsverbund zur Industriekultur mit einbezogen würde.
(WE)

Urheber: Industrie- und Handelskammer zu Hannover
Lizenz: CC0
Sammlung: Engel / Franke
Zeitliche Einordnung: 1925
Personen: Werner, August sen.