Die von Eckhardt & Siedentopf, Hannover-L. herausgegebene Ansichtskarte zeigt zwei Fotos: oben die Straßenfront Deisterstraße 64-66 mit dem Kino Posthorn und dem Hotel und Restaurant Zum Posthorn, unten den großen Saal. Auf der Rückseite steht:
„Zum Posthorn“ / Inhaber: Gebr. Vellbinger / HOTEL, RESTAURANT UND SAALBETRIEBE / Hannover-L., Deisterstraße 64-66, Ruf: 4 09 69.
Die Gebrüder sind Karl und Richard.
Im AdrB 1938 finden sich folgende Eintragungen:
Vellbinger,
–  Karl u. Richard, Restaurant, Deisterstr. Nr. 66 T. 4 09 69
–  Minna, Ww., Kinobes., Deisterstr. Nr. 64 I. T. 4 09 69

Seit Anfang der 1920er Jahre, also schon in der Stummfilmzeit, gab es in der Deisterstraße das Lichtspieltheater Posthorn [1], das von Karl Vellbinger betrieben wurde.
Die ungelaufene Karte stammt aus dem Jahr 1937,  als der Film Gefährliches Spiel mit Jenny Jugo [2] in der Hauptrolle Premiere (3.4.1937) hatte.
(JW/WE)
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[1] Weitere Informationen zum Filmtheater Posthorn-Lichtspiele in der Deisterstraße, zusammengetragen von Andreas Bornemann.
[2] Jenny Jugo gehörte zu den UFA-Stars der Stummfilmzeit, die auch beim Tonfilm ihre Karriere ungebrochen fortsetzen konnten. Sie arbeitete mit namhaften Regisseuren zusammen, u.a. mit Erich Engel, der auch bei Gefährliches Spiel Regie führte. Engel hatte sich als Theaterregisseur einen Namen gemacht, seine Inszenierung der Dreigroschenoper von Brecht und Weill war eine der erfolgreichen Theaterproduktionen der 1920er Jahre. Die Übernahme der Macht durch die Nationalsozialisten bedeutete für Engel das Ende der Zusammenarbeit mit der UFA. Die Rolle der Jenny Jugo während der Nazi-Zeit ist umstritten, da sie einerseits zum Freundeskreis der Familie Goebbels gehörte, andererseits aber darauf bestand, nur mit dem linken Kreisen nahestehenden Regisseur Erich Engel zu arbeiten und ihm dadurch einige Filmaufträge verschaffte.

Hotel zum Posthorn 1908
Hotel zum Posthorn 1916
Hotel zum Posthorn 1919