Der sich selbst als „Chronist“ bezeichnende Verfasser der Schrift, Albert Hartmann, berichtet u.a.:

1893 wurde das Lindener Schlachthaus (heutiges Areal Steigertahlstraße / Schwanenburg) erbaut, da für alle Lindener Fleischer Schlachthauszwang bestand. 1898 folgte die Gründung der Freien Fleischer-Innung zu Linden. Bis 1920 hatte Linden ein eigenes Schlachthaus, mit der Vereinigung von Linden mit Hannover wurde dieses geschlossen und die Lindener mussten zum Schlachthof in Hannover auf der Bult.

Die Fleischer gründeten 1930 in der Gaststätte Rackebrandt den Verein der Fleischermeister der ehemaligen Stadt Linden, der sich die Pflege der Geselligkeit der Fleischerfamilien auf seine Fahnen schrieb. Wurden die Meister-Treffen immer bei Rackebrandt abgehalten, so fanden die geselligen Veranstaltungen und Feiern in Alten Schwarzen Bären statt. Ab den 1950er Jahren wechselte man kurzzeitig zum Ricklinger Waldschlösschen, nach Fertigstellung des Schwarzen Bär wurde dieses Lokal wieder zum Vereinslokal erklärt.

Leider ist die Druckqualität der in einer limitierten Auflage von 100 Exemplaren erschienenen Schrift nicht sehr gut. Auch auf den Bildern ist nicht alles deutlich zu erkennen und es fehlen Bildlegenden. Von wann das Bild auf S. 5  genau stammt, ist nicht bekannt. Auf dem Festwagen bei einem Umzug ist auf dem Transparent der Schriftzug Freie Fleischer-Innung zu erkennen, das Hakenkreuz am Festwagen ist nicht zu übersehen.

Die Schrift enthält viele interessante Details, u.a. erfährt man auch etwas über Rabattmarken. Die von der Lindener Volksbank ausgegebenen Rabattmarken waren blau, die der Hannoveraner rot. So konnte kein Hannoveraner versuchen, in Linden Rabattmarken einzutauschen. Das erklärt auch, dass in vielen Annoncen Lindener Geschäfte darauf verwiesen wird, dass blaue Rabattmarken ausgegeben werden.

(HDe/WE)