Festschrift (Auszug): Hannoverscher Lehrer-Gesangvereins (1), 1899-1909 [1910]

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Der Text auf dem Titelblatt lautet:

Hannoverscher Lehrer-Gesangverein
1899-1909
Jahres-Bericht über das 8., 9. und 10. Vereinsjahr
und
Bericht über die Feier aus Anlaß des 10 jähr. Bestehens
Bearbeitet von Otto Kirch, Schriftführer des
Hannoverschen Lehrer-Gesangvereins

1899 wurde für Hannover ein Lehrergesangverein gegründet. Aus Anlass der Feier des 10-jährigen Bestehens wurde 1909 eine 112 Seiten starke Schrift herausgeben, die allerdings erst nach den Jubiläumsfeierlichkeiten Anfang 1910 erschienen ist, gedruckt bei Oppermann & Niehus, Linden. Verfasst und bearbeitet wurde die Schrift von Otto Kirch, der in Linden (An der Martinskirche 14) wohnhaft war. Kirch war 1. Schriftführer des Vereins und seit Januar 1905 auch stellvertretender Dirigent des Chores.

Obwohl in dem Chor Lehrer aus ganz Hannover (aber auch Vertreter anderer Berufe !) aktiv waren, sind die Lindener Einflüsse nicht zu übersehen. Die Übungsabende fanden in der Artilleriestraße (heute Kurt-Schumacher-Straße) statt, die Vereinsadresse war aber in Linden in der Teichstraße 5, dem Wohnsitz des Lehrers und Vereins- Schriftführers Otto Ohlendorf.

Der Anteil der Lindener Lehrer in dem Gesangverein kann man anhand eines Mitgliederverzeichnisses mit Adressenangaben am Ende des Bandes ermitteln.

Die Schrift enthält Informationen zur 10-jährigen Geschichte des Gesangvereins (1899-1909). Der Schwerpunkt liegt auf den Rechenschaftsberichten der letzten drei Jahre (8., 9. und 10. Vereinsjahr), also für den Zeitraum vom 1.10. 1906 bis 31.12.1909. In dem hier vorgelegten Auszug ist die Zusammenfassung am Ende der Schrift (S. 83- 85) wiedergegeben.

Aufschlussreich ist die Übersicht über die Lieder (S. 86-88), zusammengestellt vom Notenwart Georg Meine, der in der Lindener Niemeyerstraße 14 wohnte. Die Übersicht beinhaltet alle eingeübten Chöre, die in den 10 Jahren gesungen wurden, immer mit Angabe der Zahl der Aufführungen. Das Repertoire steht fest in der Tradition der bürgerlichen Gesangvereine des 19. Jahrhunderts.  

Unterstützt wurde der Chor bei seinen Aufführungen durch zahlreiche bekannte Künstler und Künstlerinnen (S. 88/89).

Was dann auf den Seiten 90 bis 92 folgt, ist ein Musterbeispiel für buchhalterische Genauigkeit. In Tabellenform werden alle Übungsabende der letzten drei Jahre aufgeführt, mit Angabe der Beteiligung der Sänger in den einzelnen Stimmen. Ein schönes Beispiel dafür, wie Datenerfassung und statistische Übersichten vor über 100 Jahren ganz ohne Computerprogramme funktionierten. Die Darstellungen der Übersichten jeweils in einer Tabelle für jedes Jahr auf einer Seite sind auch ein Beleg für die Kunst der Setzer zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine so detaillierte Jahresübersicht so akribisch und übersichtlich darzustellen, muss man digital erst einmal hinkriegen!

Der Kassenbericht über die letzten drei Jahre des Kassenführers H. Vogt auf S. 93 zeigt, dass die Beiträge von 537 Mitgliedern die wesentliche Einnahmequelle des Chores war.

Der Hannoversche Lehrergesangverein pflegte Beziehungen zu 13 stadthannoverschen und 28 auswärtigen Gesangvereinen. Unter den 28 auswärtigen Vereinen waren 26 Lehrer-Gesangvereine.

Auf den Seiten 96/97 werden die Vorstandsmitglieder aus 10 Jahren Vereinsgeschichte aufgeführt und es wird ein Überblick über die Ausschüsse gegeben:  Musik-Ausschuß, Vergnügungs-Ausschuß, Preß-Ausschuß, Aufnahme-Ausschuß und Verwaltungs-Ausschuß.

Im Mitglieder-Verzeichnis (S. 99-111) werden 185 aktive und 352 passive Mitglieder mit Berufsangabe und Adresse aufgeführt.
(WE)

Urheber: Kirch, Otto
Sammlung: Engel / Franke
Zeitliche Einordnung: 1899 - 1909
Ort: An der Martinskirche 14 ; Teichstraße 5 ; Niemeyerstraße 14 ; Falkenstraße 31 ; Ricklinger Straße 25
Personen: Kirch, Otto; Ohlendorf, Otto; Meine, Georg; Könnecke, Andreas