Firmenporträt: August Voges, Wagenfabrik, 1927
Hamelner Chaussee 10 / aus: „Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover“
Firmenporträt Wagenfabrik August Voges, Hamelner Chaussee 10 [1]
Der fabrikmäßige Wagenbau erforderte eine enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Handwerksberufe, die lange Zeit durch Zunftbestimmungen getrennt waren: Stellmacher, Radmacher, Wagner, Sattler, Schmiede, Lackierer, usw. Den Grundstein für die Wagenfabrik Voges legte der Stellmachermeister August Voges mit einer Werkstatt in der Hohe Straße. Seine vier Söhne Karl, Otto, August und Rudolf erhielten eine fundierte Ausbildung in anderen Betrieben, was der väterlichen Firma danach sehr zugute kam. In der Haspelmathstraße wurde der Betrieb in eigenen Räumen erweitert, eine Schmiede wurde angegliedert. Als auch in der Haspelmathstraße keine Erweiterung mehr möglich war, zog der Betrieb 1918 auf das 20 000 qm große Fabrikgelände an der Hamelner Chaussee 10.
Voges verstand es, schnell auf die rasanten Veränderungen im Verkehrs- und Transportwesen, insbesondere im Kraftfahrzeugsektor, zu reagieren. Spezialfahrzeuge, Schwerlastzüge, Lieferwagen, Kraft-Omnibusse und Anhänger fanden weit über Hannover und Linden hinaus Absatz. Geliefert wurde auch nach Skandinavien, Holland, Südamerika und Afrika.
Die bei Voges gebauten Fahrzeuge hatten einen hohen Qualitätsstandard, was durch gute Ergebnisse bei zahlreichen landesweiten Testfahrten bestätigt wurde.
August Voges stand als angesehener Unternehmer viele Jahre der Handwerker-Innung zu Linden vor. Er starb 1921 im Alter von 78 Jahren, seine vier Söhne übernahmen die Wagenfabrik. (WE)
_________
[1] aus: Siedentopf, Paul (Hauptschriftleitung), Das Buch der alten Firmen der Stadt Hannover, Jubiläums-Verlag Walter Gerlach, Leipzig 1927, S. 106/107
Ort: Hohe Straße ; Haspelmathstraße ; Hamelner Chaussee 10Personen: Voges, August