Die Lindener Zündhütchen- und Thonwaaren-Fabrik in Linden bei Hannover. [1]

1861 gründete Georg Egestorff am Fuße des Lindener Bergs (auf dem Gebiet Richtung Bornum/Badenstedt) eine Zündhütchen-Fabrik. Die Jahresproduktion betrug zum Zeitpunkt des Berichts (um 1890 )  „gegen 300 Millionen Stück Zündhütchen und Metall-Patronen, Flobert-Munition [spezielle Munition, bei der das Zündmittel gleichzeitig Treibmittel ist] und Messinghülsen für Jagd-, Scheiben- und Militärgewehre aller Systeme, ferner Zündhütchen zum Entzünden von Dynamit, Schießbaumwolle und anderen Sprengstoffen.“

Die Zündhütchen- und Thonwaaren-Fabrik fungierte „als Dachunternehmen für die Egestorff´schen Stein- und Kalkbrüche, Ziegeleien und Steinkohlebergwerke am Deister“ [2]. Das veranlasst den Autor des Firmenporträts, ausführlich auf die Rolle von Johann Egestorff einzugehen („der verdienstvolle Vater des verdienstvollen Sohnes“), der diese Unternehmungen seinerzeit gegründet hatte. Nach seinem Tod 1834 gingen sie auf seinen Sohn Georg über.

Am Ende der Ausführungen geht der Autor noch einmal auf die Größe des Betriebes ein: „In allen diesen Anlagen sind etwa 300 Arbeiter beschäftigt und als bewegende Kräfte der zweckentsprechend konstruirten Hilfsmaschinen 5 Dampfmotoren von 120 Pferdestärken und 5 Dampfkessel mit einer Gesamtheizfläche von 200qm in Wirksamkeit.“
(WE)
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[1] aus: Hirschfeld, Paul, Hannovers Großindustrie und Großhandel, geschildert von Paul Hirschfeld, mit Unterstützung des Kgl. Oberpräsidiums und der Provinzialbehörden der Provinz Hannover, herausgegeben von der Deutschen Export-Bank Berlin, Verlag Duncker und Humblot, Leipzig 1891, S. 184.

Das gesamte 434 Seiten umfassende Werk ist als Digitalisat in der Bayrischen Staatsbibliothek zu finden.

[2] Buschmann, Walter: Geschichte einer Industriestadt im 19. Jahrhundert, Neuauflage Hannover 2012, S. 134