Ansicht auf das St. Josephstift (in Richtung Kreuzung Bennostraße / Offensteinstraße).

1901/02 wurde an der Velvetstraße, heute Offensteinstraße, die katholische St. Benno-Kirche gebaut, deren breiter Kirchturm im Hintergrund zu sehen ist. Auf dem Gelände war ursprünglich ein weiterer Neubau für Altenheim und Kindergarten geplant. 1903/04 wurde die Planung umgestellt auf ein Krankenhaus, das St. Josephstift, das dann an der  Bennostraße 4 errichtet wurde. 1906 erfolgte der Anbau eines Seitenflügels und 1918 eine weitere Vergrößerung durch umliegende Häuser.

1943 beim Großangriff auf Hannover gab es am St. Josephstift geringere Bombenschäden. Nach Beseitigung der Schäden erfolgte eine Wiederaufnahme des Krankenhausbetriebes im März 1944. Im März 1945 wurde bei einem Bombenangriff die 2. Etage zerstört und auch die nach 1918 hinzu gekommenen umliegenden Häuser (u.a. die Schwesternhäuser), was zur Einstellung des Betriebes führte. Nach 1945 erfolgte der Wiederaufbau. 1979 Umgestaltung zum Alten- und Pflegeheim.

Quellen:
Mundhenke, Krankenhäuser, S. 66-68
Stadtlexikon Hannover, Artikel zum St Joseph-Stift, S 325

(HB)

Horst Bohne erinnert sich:
„Ein dem Krankenhaus gegenüberliegendes Schwesternhaus in der Bennostraße war von einer Bombe getroffen worden, wobei die ganze Vorderseite herabgestürzt war. Nach Kriegsende 1945 bin ich 2-3 Male über den Schuttberg bis auf die 1. Etage geklettert und habe einige der aufgerissenen Fußbodenbretter herunter geholt und mit einem Handkarren zum großväterlichen Haus im Kötnerholzweg 34 gefahren, wo sie dann zu Brennholz verarbeitet wurden. Es fehlte ja zu dieser Zeit an Heizmaterial. Dabei fand eine noch vorhandene Zimmerwand mit einer reichbestückten medizinischen Bibliothek mein reges Interesse, bot sie mir doch Gelegenheit. meine bisher spärlichen Kenntnisse besonders der weiblichen Anatomie ausgiebig zu erweitern. Für einen Fünfzehnjährigen eine aufregende Sache.“
(Nachtrag durch die Redaktion)