Brief: Von Dora aus Linden an Paul Schubert, 22.9.1934
Am 22.9.1934 schreibt Dora (Dolly) aus Linden einen Brief an Paul Schubert im Arbeitsdienst-Lager in Hänigsen.
Sie bedauert, dass es bei Paul mit der Arbeit „nichts geworden“ ist. Dann springt sie unvermittelt zu einem anderen Thema:
„Mein lieber Paulchen du schreibst wegen unser Lene u Herrmann das die es so schön haben, ja es ist ja auch wirklich bei ihr alles schön, aber wir kommen auch dahin wo wir hin wollen, wenn wir blos interesse zum sparen haben ... die Leute sollen sich wundern.“
Im Folgenden geht es um die Beziehung zwischen ihr und Paul:
„Paulchen du schreibst gerade so als wenn ich garkeine Interesse für dich habe, von wegen ich soll mir das überlegen, weil du keine Arbeit hast. Das ist ja blödsinn, las blos diesen rederei.“
Sie beschwört ihn, nicht aus dem Lager abzuhauen: „(…) aber nicht ausrücken sonst bekommst du kein Geld das wär ja noch schlimmer, nicht war Paulchen u was machst du dann, mach das ja mit Überlegung (…)“
Zwischendurch fragt sie ihn: „Wann marschirt ihr den los, von Hänigsen nach dem Bückeberg.“
Und danach geht es wieder um die Beziehung und dass Pauls Mutter es nicht schaffen werde, sie auseinanderzubringen.
„Mein lieber Paulchen es ist 11 Uhr Abends meine Mutter liegt schon zu Bett sie klopt eben schon an der Wand u soll in Bett kommen, du kennst ja meine Mutter.“
Es folgen Grüße von Onkel und Tante, von Erich und Friedchen, von unser Lene und Herrman [Hermann] sowie von der Mutter.
(DB / WE)
Personen: Schubert, Dora geb. Buschbaum; Schubert, Paul