Die Buchhaltung eines kleinen Lindener Unternehmens ist von 1930 bis 1976 am Beispiel des Taxiunternehmens Unterberg sehr detailliert dokumentiert.

Hier: 10. Lohnbuch (5), 24.4.1953 - 7.2.1957

Ausgewählte exemplarische Seiten, die Auskunft geben über Löhne, Sozialabgaben, Beschäftigungszeiten und persönlichen Daten einzelner Fahrer:

• April 1953, Fahrer Schumann und Fahrer Steingräber
• April 1954, Fahrer Schumann und Fahrer Steingräber
• April-Mai 1955, Fahrer Schumann und Fahrer Steingräber
• Juli 1955, Fahrer Schumann und Fahrer Wesche
• November 1955 Fahrer Schumann
• Dezember 1955, Fahrer Niemeyer
• Dezember 1955, Fahrer Hopperdietzel
• Mai 1956, Fahrer Gniffke
• Februar 1957, Fahrer Prigge und Fahrer Rösek (Student)

Fahrer Schumann, Heinrich, Hannover, Varrelmannstraße 15, geb. 24.9.1912, verheiratet, 1 Kind, eingestellt am 20.6.1949, entlassen am 25.11.1955

Fahrer Niemeyer, Hermann, Hannover, Siegmundstr. 1, geb. 20.6.1904, verheiratet, 3 Kinder, eingestellt am 9.11.1955, entlassen am 12.12.1955

Fahrer Hopperdietzel, Karl, Hannover, Leinaustraße 8, geb. 15.5.1909, verheiratet, 3 Kinder, eingestellt am 27.11.1955, entlassen am 21.12.1955

Fahrer Griffke, Rudolf, Hannover, Podbielskistr. 27, geb. 11.5.99, verheiratet, eingestellt am 4.1.1956, entlassen am 25.5.1956

Fahrer Rösek (Student)

„Schumann war lange bei uns. Es gab mindestens einmal einen Betriebsausflug (unsere und seine Familie) auf einem der Fotos posiert – meine ich – sein Sohn am Steuer des Taxis.

Hopperdietzel war ein lustiger Kerl. Er trat auch als Kunst Pfeifer auf. 

Gniffke war Berliner. Bei mir in guter Erinnerung, weil er mir fürs Schneeschippen vor der Garage eine Tafel Schokolade (Sprengel, Vollmilch) schenkte. Bis dahin hatte ich zartbitter bevorzugt, danach dann Vollmilch.

Prigge war sehr lange bei uns. Jedes Jahr ein Betriebsausflug mit seiner frau. Diese Betriebsausflüge gingen in den Harz oder ins Weserbergland. Einmal Steinhuder Meer war auch dabei. Prigge war problematisch, er verhinderte erfolgreich, dass zusätzlich ein Kollege eingestellt wurde; der Schichtbetrieb hätte uns wirtschaftlich geholfen. so fuhr der Wagen immer nur eine Schicht pro Tag. Ich habe für Dora nach der Kündigung seine Arbeitszeugnis formuliert. Er war nicht damit einverstanden. doch Dora war nicht auf den Mund gefallen. Nach dem Telefonat hat er sich nicht wieder gemeldet.“

(ds/ WE)

Weitere Informationen zum Taxiunternehmen Unterberg.