Rechnung / Frachtbrief: Hannoversche Wachswarenfabrik Becher, 1938
Leinaustraße 27
Rechnung und Eisenbahnfrachtbrief der Fa. Hannoversche Wachswarenfabrik Becher & Co aus der Leinaustraße 27 vom 2. September 1938.
Anhand der beiden Dokumente lässt sich der Verkauf, der Versand und die Bezahlung als kompletter Geschäftsvorgang nachvollziehen. Interessant sind dabei folgende Details:
- Die lange Transportzeit von 4 Wochen, wie aus den Stempeln der Güterabfertigungen Hannover-Linden und Güterglück auf der Frachtbriefrückseite hervorgeht.
- Bei dem Frachtbrief handelt sich nicht um ein Exemplar der damaligen deutschen Reichsbahn, sondern um einen Vordruck der privaten Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn, wie aus dem eingedruckten Stempel ersichtlich ist. Ungeklärt bleibt, wie diese Firma an Vordrucke einer privaten Eisenbahn kam, die mehr als sechzig Kilometer von Hannover entfernt war.
Die Hannoversche Wachswarenfabrik „Becher“ produzierte in erster Linie Pflegemittel für Fußböden und Schuhe aus Wachs sowie technische Öle und Fette. Das Inventar-Pflegemittel „Wafolin“ hatte in der Produktpallette eine herausgehobene Stellung. Es wurde u.a. an Schulen geliefert, in diesem Fall an eine Volksschule im Bezirk Magdeburg.
In der Leinaustraße 27 befand sich die Tapetenfabrik Leinau, die 1845 von Georg Friedrich Brackebusch übernommen wurde. Auf dem Gelände der Tapetenfabrik Brackebusch hatten laut Adressbuch von 1938 noch weitere Firmen ihr Domizil, u.a. die Deutsche Heizkessel GmbH, die Buchdruckerei K.H. Meier und Hannov. Wachswarenfabrik Becher. (JV)
Ort: Leinaustraße 27