Das Programmheft des Mellini-Theaters Hannover (1) zu der Operette Schwarzwaldmädel (siehe S. 8/9) ist nicht datiert. Auf S. 8/9 findet sich ein Hinweis auf die Spielzeit 1917/1918. Dort ist der 8. August eingestempelt, also wird es sich um die Aufführung am 8.8.1918 gehandelt haben. (Vollständiges Programmheft)

Das Programmheft besteht fast ausschließlich aus Anzeigenwerbung. Lediglich zwei Annoncen sind von Lindener Firmen, diese aber beide an exponierter Stelle:

Auf der Rückseite der Titelseite stellt sich ganzseitig Fritz Ahrberg als die bedeutendste musterhafte und modernste Wurst-, Aufschnitt- und Fleischkonserven-Fabrik Deutschlands dar, was mit zahlreichen Medaillen und Auszeichnungen illustriert wird. Die zweite Anzeige mit Linden-Bezug befindet sich auf der Rückseite.

Die Mührin-Werke Eiweiss-Gesellschaft m.b.H Hannover-Linden wirbt für ein Produkt, das sich Mührin nennt und  - laut Anzeige - infolge seiner chemischen Zusammensetzung an eiweißartigen Nährstoffen Fleisch, Hühnerei und Brot ersetzt. Weder über das Produkt noch zum Werksstandort in Linden konnte Genaueres  in Erfahrung gebracht werden. Vermutlich wurde das Produkt Mührin nicht als vegane Alternative zu Fleisch entwickelt, sondern wohl eher als  Reaktion auf die katastrophale Ernährungslage im Ersten Weltkrieg.
(WE)
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(1) Das Mellini-Theater befand sich im Zentrums Hannovers in der Artilleriestraße (Kurt-Schumacher-Straße). Es war eine der bedeutendsten deutschen Varieté-Bühnen, die zeitweilig auch als Operettentheater diente. Interessant ist, dass in  der einschlägigen Hannover-Literatur die Besitzübernahme des Mellini-Theaters durch Anton Lölgen  mit dem Jahr 1930 angegeben wird. Auf Seite 5 des vorliegenden Programms wird Anton Lölgen senior bereits schon 1918 als Besitzer angegeben und sein Sohn Anton Lölgen junior als Direktor. Als der Senior im September 1924 starb, übernahm der Junior die Konzession für das Mellini-Theater in Hannover (vgl. Bundesarchiv, BArch R 56-III/866, zu finden in der Deutschen Digitalen Bibliothek).